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Radfahrausbildung: Eltern können unterstützen

Fast jedes Kind in Deutschland absolviert in den vierten Klasse die Fahrradausbildung. In Baden-Württemberg teilen sich Lehrende und die Polizei die Aufgabe, Kinder auf dem Fahrrad auf den Straßenverkehr vorzubereiten. Aber auch Eltern können viel dafür tun, damit ihr Nachwuchs nicht nur mit Spaß, sondern auch mit Sicherheit in die Pedale tritt.

Bevor es ans Üben von Bremsen und Kurvenfahren geht, sollten Eltern ein paar Dinge über den Entwicklungsstand ihres Kindes wissen. Erst im Alter zwischen acht und 14 Jahren entwickelt sich das Kind entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten und Kenntnisse zu einem selbständigen Radfahrer. Davor benötigt es die Unterstützung und Begleitung eines Erwachsenen.

Kinder reagieren spontan auf Reize und Ereignisse in ihrem Umfeld: Sie lassen sich leicht vom Verkehrsgeschehen, von Spielkameraden oder auch von den Eltern ablenken. Eltern sollten daher in erster Linie die Gefahren des Verkehrsraums vermitteln. Dadurch lernen Kinder die typischen Geräusche und Muster des Straßenverkehrs kennen und können sich auch auf dem Fahrrad besser auf Verkehrssituationen einstellen. 

Praktische Übungen für kleine Fahrradfahrer

  • Gleichgewicht üben: Tretroller sind der perfekte Einstieg, um den Gleichgewichtssinn vor der ersten Fahrradstunde zu fördern. Stützräder hingegen berzögern eher die Balancefähigkeit auf dem Fahrrad.

  • Blickfeld erweitern:  Anfänglich konzentrieren sich die Kinder auf die Geradeausfahrt; ihr Blickfeld zur rechten und linken Seite ist geringer als das von Erwachsenen. Deswegen sollte das Kurvenfahren mal enger mal weiter geübt werden. 

  • Motorische Fähigkeiten entwickeln: Das selbständige Anhalten und Anfahren, das Auf- und Absteigen an ebenen, weiträumigen Orten und an engen Plätzen muss wiederholt trainiert werden. Auch das einhändige Fahren oder das Geben von Richtungszeichen mit der Hand müssen von Kindern erst erlernt werden. 

  • Geschwindigkeit anpassen: Bremsen und Anhalten vor plötzlichen Hindernissen fördert die Einschätzung von Geschwindigkeiten.
  • Abstand halten: Abstände zu mitspielenden, mitradelnden Personen, zu Bordsteinkanten und anderen festen oder beweglichen Hindernissen sollten trainiert werden.

  • Übrigens: Radausfahrten mit der Familie bewirken bei den Kindern einen guten Lernprozess, weil sie das verkehrsgerechte Verhalten von Vorbildern verinnerlichen.

Das sollten Eltern wissen!

Kinder können Geschwindigkeiten von Fahrzeugen und Fußgängern nicht gut einschätzen, deswegen können sie bei drohender Gefahr nicht sofort und angemessen abbremsen.