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Unfallrisiken von älteren Menschen

Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil verunglücken Menschen ab 65 Jahren seltener bei Verkehrsunfällen als jüngere. Sie sind jedoch überproportional häufig in schwere Verkehrsunfälle verwickelt: Im Jahr 2020 in 14 Prozent der Fälle. Besonders erschrecken: Jede/r dritte Verkehrstote gehörte zu dieser Altersgruppe.

Folgen von Unfällen älterer Menschen oft gravierender

Tatsache ist: Aufgrund nachlassender körperlicher Widerstandskraft sind die Folgen von Verkehrsunfällen mit zunehmendem Alter gravierender. Seniorinnen und Senioren sind überproportional an folgenschweren Verkehrsunfällen beteiligt. Bei einem Bevölkerungsanteil der Altersgruppe 65+ von ca. 20,6% und der 75+ von 10,6% in Baden-Württemberg waren sie im Jahr 2021 an 36,5 % (2020 an 41,6%, 2019 an 34,1%) aller tödlichen Verkehrsunfälle beteiligt. Bei tödlichen Verkehrsunfällen 2021 waren die Senioren insbesondere mit dem PKW, als Fußgänger oder als Radfahrer unterwegs.

Über die Unfallrisiken im Alter

Gibt es typische Unfallsituationen bei Senioren?
  • Als Fußgänger: Fehler beim Überschreiten der Fahrbahn
  • Als RadfahrerIn: Falsche Straßenbenutzung
  • Als AutofahrerIn: Fehler beim Abbiegen, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren sowie bei der Vorfahrt
  • Als MotorradfahrerIn: Nicht angepasste Geschwindigkeit und Abstandsfehler
Ist das Alter Schuld an vielen Unfällen?

Im Jahr 2018 veröffentlichte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine Studie zu Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr, die einen Zusammenhang des Lebensstils älterer Autofahrender und ihrer Unfallgefährdung zeigte. So haben laut Studie besonders die älteren Autofahrenden ein erhöhtes Unfallrisiko, die einen sehr aktiven Lebensstil führen und Abwechslung und Spaß suchen. Doch das Alter allein, ist kein Unfallrisiko! Internationale Studien zeigen, dass das Alter bei Unfällen dann eine Rolle spielt, wenn krankheitsbedingte Einbußen der Leistungsfähigkeit nicht mehr ausgeglichen werden können, z.B. durch umsichtiges Verhalten.

Deswegen ist es entscheidend gerade im Alter mobil zu bleiben – und Fähigkeiten zu erhalten, die für jeden Verkehrsteilnehmenden wichtig sind. Dazu eignen sich zum Beispiel die speziellen Trainings und Schulungen der Verkehrswacht.

Können Fahrerassistenzsysteme das Unfallrisiko mindern?

Fahrerassistenzsysteme unterstützen Fahrerinnen und Fahrer in kritischen Situationen, zum Beispiel beim Abbiegen, Spurwechsel oder beim Einparken. Gerade weil viele ältere Menschen vermehrt Unfälle in den genannten Situationen verursachen, können solche Assistenten sinnvoll sein.

Je nach Autohersteller und Modell sind viele Assistenten bereits in der Ausstattung enthalten. Andere können nachgerüstet werden. Bevor sich ältere Menschen für eine Nachrüstung entscheiden, sollte sie sich eingehend beraten lassen. Denn wichtig ist, dass der Assistent ein wirkliche Hilfe ist und keine zusätzliche Belastung in einer kritischen Situation.

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3 Sekunden aufs Handy schauen bedeuten 42 Meter "Blindflug" (bei 50 km/h)